Ein Semester voller Erkenntnisse
Zwei Kursleiterinnen blicken zurück
Nicht nur inhaltlich ist «Meine Stadt» ein besonderer Kurs. Organisiert und geleitet wird «Meine Stadt» nicht von einer, sondern von drei engagierten Kursleiterinnen. Zwei davon erzählen von ihren Highlights des letzten Semesters.
Der Kurs «Meine Stadt» ist ein ganz besonderer Kurs bei Aida. An Stelle von Rechtschreibung und Grammatik beschäftigen sich die Kursteilnehmerinnen nämlich mit dem gesellschaftlichen, kulturellen und sozialen Leben in St. Gallen. Die Stadt, in der sie leben, arbeiten und Deutsch lernen wird immer wieder zum aktiven Lernort. Ganze sechs Mal machen die Frauen einen Ausflug und besuchen interessante St. Galler Orte. Sie gehen zum Beispiel in die Frauenklinik, zur Polizeistation oder ins Regierungsgebäude.
Bahnhof und Öffentlicher Verkehr und Politik in Bund, Kanton und Gemeinde
Stephanie: Ich leitete dieses Semester die Module Bahnhof und Öffentlicher Verkehr und Politik in Bund, Kanton und Gemeinde. Das Thema Politik mag ich besonders gerne. Ich merke, dass die Teilnehmerinnen vom Schweizer System beeindruckt sind, und das ist schön. Dieses Jahr haben die Frauen besonders positiv hervorgehoben, dass in der Schweiz niemand alleine entscheiden kann und die Macht auf viele Schultern verteilt ist. Das macht mich dann auch immer dankbar für unser politisches System.
Im Rahmen dieses Moduls besuchten wir das Regierungsgebäude im Klosterhof. Dieser Besuch war definitiv mein Highlight! Wir durften ins Regierungszimmer, in einen Saal, in dem die Kommissionen Sitzungen abhalten und schliesslich in den Kantonsratssaal. Das war ein ganz spezieller Moment, besonders, als wir uns für ein Foto auf den Stuhl der Kantonsratspräsidentin setzten. Das i-Tüpfelchen war der Znüni, den wir nach der Führung serviert bekamen.
Energie und Umwelt: Ein Blick hinter die Kulissen der Stadt St. Gallen
Andrea: Das vergangene Semester war für mich als Kursleiterin besonders bereichernd, da ich die Module Energie und Umwelt, Leben im Alter und Rund ums Wohnen leiten durfte. Heute möchte ich euch einen kurzen Einblick in die spannenden Themen und Highlights dieses Kurses geben.
Im Modul Energie und Umwelt haben wir uns intensiv mit der Herkunft von Wasser und Strom in der Stadt St. Gallen beschäftigt. Fragen wie «Ist das Leitungswasser trinkbar?» und «Wie kommt der Strom in die Wohnungen?» führten uns zu den freundlichen Mitarbeitern der St. Galler Stadtwerke. Bei unserem Besuch erhielten wir nicht nur Antworten, sondern auch einen tiefen Einblick in die Wasser- und Stromversorgung. Im Klassenzimmer hatten wir uns bereits vorbereitet und uns mit unserem eigenen Strom- und Wasserbedarf auseinandergesetzt. In Gruppen- und Partnerarbeiten entwickelten wir effiziente Strategien, um unseren Verbrauch zu optimieren.
Leben im Alter: Einblicke in die Altersvorsorge und soziale Unterstützung
Das Modul Leben im Alter führte uns zu zwei bereichernden Ausflügen. Im Rathaus erklärten uns Mitarbeiterinnen der Dienststelle Gesellschaftsfragen verständlich die Funktionsweise der Altersvorsorge mit den drei Säulen. Zudem besuchten wir die Pro Senectute Zentrum, wo wir die Vielfalt an Hilfsorganisationen und Alternativen kennenlernen durften. Erfahrungsaustausch über die verschiedenen Herkunftsländer führte zu aufschlussreichen Diskussionen und einem breiteren Verständnis für die Bedürfnisse älterer Menschen.
Rund ums Wohnen: Praktische Einblicke in Mietverträge und Wohnungssuche
Das letzte Thema in diesem Semester war «Rund ums Wohnen». Ein bemerkenswertes Gespräch beim Mieterinnen- und Mieterverband ermöglichte kompetente Antworten auf viele Fragen der Kursteilnehmerinnen. Besonders beeindruckend war die Aufmerksamkeit, die unserer Gastgeberin den praktischen Aspekten widmete. Wir diskutierten über die Punkte in einem Mietvertrag, die besondere Aufmerksamkeit verdienen, und welche Verhandlungsspielräume es gibt. Am letzten Unterrichtstag haben wir sogar eine Wohnungssuche inszeniert, bei der die Teilnehmerinnen ihre Erfahrungen und Perspektiven einbringen konnten.
Ich freue mich auf weitere lebendige Diskussionen und Erkenntnisse im kommenden Semester. Das vergangene Semester war für alle Teilnehmerinnen und mich lehrreich und inspirierend. Bis bald im Klassenzimmer!